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Uwe Steinmetz & Daniel Stickan – Deeper Standards (ODRADEK Records)

16,99 

Kategorie:

Beschreibung

Uwe Steinmetz (Saxophone, Lyricon)
Daniel Stickan (Harmonium)

HÖREINDRÜCKE:
https://www.odradek-records.com/album/deeper-standards/

Mit Deeper Standards setzen wir unsere vierzehnjährige
künstlerische Reise getreu unserem künstlerischen Credo
„Tradition mit Innovation zu verschmelzen“ fort, indem wir ein
neues musikalisches Terrain erkunden, aber näher an unseren
eigenen Wurzeln und musikalischen Traditionen als je zuvor.
Unser letztes Album, Where Roots Grow, suchte die Inspiration
vor allem in religiös inspirierter Musik. Nun aber lassen wir die
Kirchenorgel und Kirchenmauern hinter uns und wenden uns
den Liedern der Region zu, in der wir beide aufgewachsen sind.
Deeper Standards ist inspiriert von der Sprache und den Liedern
unserer Großeltern, die Plattdeutsch sprachen und sangen,
eine alte westgermanische Sprachvariante, die hauptsächlich
in Norddeutschland gesprochen wird. Diese Sprache, die
viele Dichter und Volkssänger inspirierte, ist zugleich auch
das lebendige, identitätsstiftende Erbe einer über 1500 Jahre
alten Verbindung zwischen nordischen Ländern, einschließlich
England und Schottland, wo Sachsen und Friesen bereits im
fünften Jahrhundert siedelten.
Da wir dieses Programm in Konzerten in und außerhalb von
Kirchen aufführen möchten und uns beide für diese Hommage
an unsere Kindheitswurzeln ein Sinn für Stille, Schlichtheit
und leise Töne leitete, wählten wir historische Instrumente,
die aus ihrer inneren Begrenztheit heraus zu einem intimen
Zusammenspiel und kreativen Ausdruck inspirieren. Für Uwe
betont dies besonders zwei Qualitäten, die ihm sehr wichtig
geworden sind und schon von ihrem Erfinder Adolphe Sax
intendiert waren: das Saxophon als lyrisches Instrument mit
beinahe vokalen Fähigkeiten, einem Text instrumentalen
Ausdruck zu verleihen, und die Fähigkeit des Saxophonklanges
in der Verschmelzung mit anderen Instrumenten zu einem
neuen gemeinsamen Klang zu finden. Auf Deeper Standards
spielt Uwe daher ältere Saxophone, die an diese Klangtradition
anschließen, unter anderem eines der letztgebauten
Altsaxophone von Adolphe Sax aus dem Jahre 1881 und den
ersten analogen Blaswandler, das Lyricon I von Bill Bernardi.
Er freut sich besonders, dass diese lyrischen Erkundungen
mit Liedern geschehen, die in seiner Kindheit so bedeutsam
und entscheidend für ihn waren.
Es gibt kein Instrument, das speziell für den Jazz entwickelt
wurde. Stattdessen wendete er in seiner Entwicklung seine
musikalischen Parameter immer auf bereits vorhandene
Instrumente an. Selbst das Saxophon wurde schon 1840
als klassisches Orchesterinstrument entwickelt und fand
erstmalig mit Sidney Bechet und Frankie Trumbauer in
den Jazz des frühen 20. Jahrhunderts zu einem neuen
eigenständigen Klangausdruck. Der Jazz hat also für
vorhandene Instrumente stets auch neue Spieltechniken
entwickelt und damit deren Ausdrucksmöglichkeiten
oftmals auch in neu entstandenen Stilen erweitert; warum
sollte das nicht auch für das Harmonium gelten? In
unserer Erfahrung sind es besonders die vermeintlichen
Limitationen dieser Instrumente, die neue musikalische
Erzählmöglichkeiten gerade aus der Perspektive des Jazz
ermöglichen. Zu unserer großen Freude sind ein paar dieser
Klanggeschichten nun auf Deeper Standards dokumentiert.
Auf Deeper Standards präsentieren wir Instrumentalversionen
von Volksliedern, die von dem Leben und den
Lebenshoffnungen der Bauern, Schiffer, Handwerker in dieser
besonderen Landschaft zwischen Wald- und Marschland,
Moor und offener See erzählen. Diese Neuinterpretationen
offenbaren eine Schatztruhe zeitloser, authentischer
und tiefer Wahrheiten über das alltägliche Leben, die in
unserer heutigen, mehr und mehr fragmentarischen und
globalisierten Welt von besonderer Bedeutung sind.

Uwe Steinmetz & Daniel Stickan